Lead-Qualifizierung: Alles, was Sie wissen müssen
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April 30, 2024
- 8 mins read
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Die B2B-Lead-Qualifizierung ist ein entscheidendes Element im Zusammenspiel von Lead-Generierung, Marketing und Vertrieb.
Ohne sie stehen Sie vor der schwierigen Aufgabe, Ihre Produkte und Dienstleistungen an „kalte“ Leads zu verkaufen – also an Interessenten, die noch kein echtes Kaufinteresse gezeigt haben.
Zudem ist inzwischen gut belegt, dass B2B-Käufer einen Großteil ihrer Recherche selbst durchführen, bevor sie überhaupt Kontakt zu potenziellen Anbietern aufnehmen. Das bedeutet: Entscheidungsträger im B2B-Bereich reagieren heute weniger denn je auf Kaltakquise.
Zur Einordnung: Laut dem State of Sales Report von Salesforce verbringen Vertriebsmitarbeitende nur noch 28 % ihrer Arbeitszeit mit tatsächlichem Verkaufen.
Den Großteil ihrer Zeit investieren sie in die Pflege von Leads und in die Zusammenarbeit mit dem Marketing, um herauszufinden, welche Kontakte wirklich kaufbereit sind.
Genau dieser Prozess wird als Lead-Qualifizierung bezeichnet.
Um Ihrem Vertriebsteam hochwertige, vorgewärmte Verkaufschancen zu verschaffen, behandelt dieser Blog folgende Themen:
- Was ist ein qualifizierter Lead?
- Die besten Methoden der Lead-Qualifizierung
- Lead-Generierung vs. Lead-Qualifizierung
- Die 5 effektivsten Strategien der Lead-Qualifizierung für B2B-Marketer
- Was bedeutet BANT-Lead-Qualifizierung?
- Was sind Intent-Daten?
- Wie Sie Profiling- und Qualifizierungsfragen gezielt einsetzen
- Die Bedeutung von Lead-Nurturing und Lead-Scoring
Was ist Lead-Qualifizierung?
Lead-Qualifizierung ist der Prozess, mit dem sichergestellt wird, dass Leads bereit sind, von Ihrem Vertriebsteam kontaktiert zu werden.
Denn: Sie können nicht an kalte Leads verkaufen. Jeder Kontakt muss zunächst beobachtet, gepflegt und Schritt für Schritt durch den Marketing-Funnel geführt werden.
Der Prozess der Marketing-Lead-Qualifizierung sorgt dafür, dass Sie genau wissen, welche Leads ausreichend vorqualifiziert sind, um an den Vertrieb übergeben zu werden.
Damit kommen wir zu den Begriffen Marketing Qualified Leads (MQLs) und Sales Qualified Leads (SQLs).
Marketing Qualified Leads (MQLs)
MQLs sind Leads, die bereits genügend Interesse an Ihrer Marke oder Ihrem Produkt gezeigt haben, um als relevante potenzielle Kunden eingestuft zu werden. Diese Personen haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, nach weiterem Nurturing zu tatsächlichen Kunden zu werden.
Unserer Meinung nach sollte ein MQL immer aktiv eingewilligt haben, direkt von Ihrem Unternehmen kontaktiert zu werden – zum Beispiel durch das Herunterladen eines Inhalts und die Zustimmung, weitere Informationen zu erhalten.
Nicht alle B2B-Lead-Generierungsanbieter legen darauf so viel Wert wie wir – daher lohnt es sich, Ihre Partner sorgfältig zu prüfen, wenn Sie MQLs generieren.
Unser Quality Lead Generation Checklist kann Ihnen dabei helfen. Oder werfen Sie einen Blick auf unseren Lead-Generierungsprozess, um zu sehen, wie bei uns ein MQL entsteht.
Wann ein Lead offiziell vom Top-of-Funnel-Status zum MQL wird, hängt von Ihren Kriterien ab. Beispiele:
- Der Lead hat mehr als einen Ihrer Inhalte gelesen (z. B. ein informatives Stück über Content-Syndication-Lead-Gen).
- Er hat an einem Webinar teilgenommen.
- Er hat eine oder mehrere Ihrer Marketing-E-Mails geöffnet oder angeklickt.
- Er hat mehrere Ihrer LinkedIn-Beiträge kommentiert oder geliked bzw. eine bestimmte Seite Ihrer Website besucht.
Sobald der Lead sich mit Ihrer Marke vertrauter fühlt, können Sie ihm Inhalte und Botschaften anbieten, die stärker auf Ihre Produkte und Dienstleistungen zugeschnitten sind.
Auch Lead-Scoring kann dabei helfen zu bestimmen, wann ein Lead zum MQL wird – dazu später mehr.
Sales Qualified Leads (SQLs)
SQLs sind nicht dasselbe wie MQLs – auch wenn die Begriffe manchmal verwechselt werden.
SQLs befinden sich weiter unten im Funnel: Es handelt sich um Leads, die kurz vor einer Kaufentscheidung stehen und starke Intent-Signale gezeigt haben, etwa durch die Anforderung einer Produktdemo oder eines Angebots.
An diesem Punkt hat der Vertrieb die größten Erfolgschancen.
Genau deshalb ist Lead-Qualifizierung so wichtig: Ohne zu wissen, wann ein Lead wirklich kaufbereit ist, verschwendet Ihr Vertrieb Zeit mit kalten Kontakten – und läuft Gefahr, potenzielle zukünftige Kunden zu verärgern.
Moderne Entscheidungsträger kontrollieren ihren eigenen Kaufprozess. Sie recherchieren selbstständig und verbringen nur sehr wenig Zeit im direkten Gespräch mit Vertriebsteams. Wer sein Lead-Qualifizierungsmarketing optimiert, steigert die Effizienz und den Erfolg seiner Lead-Generierung deutlich.
Wie qualifiziert man einen Lead?
Es gibt verschiedene Frameworks, mit denen sich Leads qualifizieren lassen – und wie so oft im B2B-Marketing kommen diese mit eingängigen Akronymen daher.
Die folgenden Methoden helfen Ihnen, die wichtigsten Informationen zu identifizieren, um Ihre MQLs gezielt zu SQLs weiterzuentwickeln. Sie gelten als bewährte Standards im B2B-Technologiemarketing:
- BANT – steht für Budget, Authority, Need, Timeline. Marketer bewerten Leads anhand dieser vier Kriterien, um ihre Position im Funnel zu bestimmen.
- GPCTBA – steht für Goals, Plans, Challenges, Timeline, Budget, Authority.
- C&I – erweitert diese Ansätze um Consequences and Implications, also Konsequenzen und Auswirkungen.
- MEDICC – wurde speziell entwickelt, um den Kaufprozess des Zielkunden besser zu verstehen, und steht für Metrics, Economic Buyer, Decision Criteria, Decision Process, Identify Pain, Champion.
Weitere Informationen zu diesen Frameworks finden Sie im Artikel von Business News Daily – oder in HubSpots praktischem Leitfaden mit 101 Fragen zur Lead-Qualifizierung.
Lead-Validierung: So erhalten Sie besser qualifizierte Leads
Obwohl die Validierung ein zentraler Bestandteil der Qualifizierung ist, sollten beide Prozesse nicht verwechselt werden.
Lead-Validierung bedeutet, die Kontaktdaten und Informationen Ihrer Leads zu überprüfen – um sicherzustellen, dass Ihre E-Mails nicht ins Leere laufen. Dazu gehört auch, zu bestätigen, dass jeder Lead tatsächlich der Kontaktaufnahme zugestimmt hat – ein entscheidender Aspekt der Lead-Qualifizierung.
Eine seriöse Lead-Generierungsagentur validiert Ihre Leads vor der Übergabe und kann Ihnen:
- einen klaren digitalen Nachweis darüber liefern, wie jeder Lead generiert wurde,
- sowie den Zustimmungsnachweis (Opt-in) vorlegen.
Zudem werden die Daten mit verlässlichen Quellen abgeglichen – etwa LinkedIn oder regionalen und nationalen Unternehmensregistern.
Lead-Qualifizierungsmarketing: 5 zentrale Strategien, die Sie berücksichtigen sollten
Der Prozess der Lead-Qualifizierung umfasst verschiedene Methoden, die jeweils leicht unterschiedliche Ziele und Ergebnisse verfolgen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere bevorzugten Strategien zur Lead-Qualifizierung vor – und erläutern, wie sie funktionieren.
Strategie Nr. 1: BANT-Lead-Generierung
Die BANT-Lead-Qualifizierung ist eine der effektivsten Methoden, um Sales Qualified Leads (SQLs) direkt über Ihre Lead-Generierungsagentur zu gewinnen.
Was ist BANT-Lead-Qualifizierung?
Das Akronym BANT steht für Budget, Authority, Need, Timeline (Budget, Entscheidungsbefugnis, Bedarf, Zeitrahmen).
Marketer nutzen BANT-Fragen, um jeden Lead hinsichtlich seiner Kaufbereitschaft zu bewerten.
Tatsächlich zählt BANT-Marketing zu den beliebtesten Frameworks der Lead-Qualifizierung – und das aus gutem Grund: Es bietet vier klare und praxisnahe Bewertungskriterien:
- Budget: Verfügt der Lead über das Budget für Ihre Produkte oder Lösungen?
- Authority: Hat die Person Entscheidungsbefugnis oder Einfluss auf den Kaufprozess?
- Need: Wie stark ist der tatsächliche Bedarf an Ihrer Lösung?
- Timeline: Wann ist voraussichtlich der Zeitpunkt für den Kauf?
Renommierte Lead-Generierungsagenturen wie Headley Media führen häufig sogenannte SoftBANT-Kampagnen (auch Half BANT genannt) durch.
Diese Form der BANT-Lead-Generierung konzentriert sich auf die zwei wichtigsten Qualifizierungskriterien – Bedarf und Zeitrahmen.
Mit einer SoftBANT-Kampagne hilft Ihnen Ihre Agentur, zu verstehen, warum Ihre Leads nach neuen Lösungen suchen und wann sie voraussichtlich kaufbereit sind.
Dadurch können BANT-qualifizierte Leads schneller als andere MQLs an Ihr Vertriebsteam übergeben werden – und ermöglichen so einen effizienteren Übergang von Marketing zu Sales.
Strategie Nr. 2: Intent-Data-Targeting
Intent-Data-Targeting eignet sich hervorragend für die Lead-Qualifizierung.
B2B-Intent-Daten sind die „digitalen Brotkrumen“, die Ihre Leads beim Surfen im Internet hinterlassen – auf Ihrer eigenen Website ebenso wie auf anderen Plattformen und Inhalten.
Indem Sie nachvollziehen, welche Webseiten Ihre Leads besuchen, um nach Lösungen für ihre geschäftlichen Herausforderungen zu suchen, gewinnen Sie wertvolle Einblicke in ihre Bedürfnisse und erkennen, an welchem Punkt der Customer Journey sie sich befinden.
Neben Website-Besuchen zählen zu den Intent-Signalen auch das Liken von Social-Media-Beiträgen, das Lesen Ihrer Inhalte auf Drittanbieter-Websites (z. B. in den Content-Bibliotheken von Headley Media) oder das Ansehen von Produktbewertungen.
Intent-Signale sind ein hervorragendes Mittel, um Leads zu qualifizieren. Da moderne Käufer ihre eigene Recherche betreiben, können Sie durch das Tracking ihrer Kaufabsicht besser einschätzen, was sie benötigen und wann sie voraussichtlich kaufbereit sind.
Die besten Intent-Datenanbieter unterstützen Sie dabei, diese Daten zu erfassen und zu analysieren – für schneller identifizierte Sales Qualified Leads (SQLs).
Da die Datenerfassung jedoch ein sensibles Thema ist, sollten Sie unbedingt mit datenschutzkonformen Anbietern zusammenarbeiten – also mit Unternehmen, die alle relevanten Gesetze wie die DSGVO einhalten.
Seriöse Third-Party-Anbieter wie Bombora sind hier empfehlenswerte Partner.
Strategie Nr. 3: Profiling- und Qualifizierungsfragen
Was ist der einfachste Weg, etwas über jemanden herauszufinden? Ganz klar: Fragen Sie direkt!
Mit gezielten Profiling- und Qualifizierungsfragen können Sie Leads unmittelbar zu ihren geschäftlichen Anforderungen und ihrem Interesse an bestimmten Produkten befragen.
Profiling-Fragen helfen Ihnen dabei, die Kaufbereitschaft eines Leads einzuschätzen und sind daher besonders für die Prospect-Qualifizierung geeignet.
Qualifizierungsfragen wiederum unterstützen Sie dabei, Leads anhand ihrer Antworten einzuschließen oder auszuschließen – also die Relevanz eines Kontakts für Ihr Angebot zu bewerten.
Diese Strategien der Zielgruppenanalyse (Audience Intelligence) sind wertvolle Instrumente zur Lead-Qualifizierung. Typische Fragen könnten lauten:
- „In welcher Branche sind Sie tätig?“
- „Welche Software verwenden Sie derzeit [für eine bestimmte Funktion]?“
So gewinnen Sie in kürzester Zeit aussagekräftige Informationen.
Allerdings gilt: Zu viele Fragen können potenzielle Leads abschrecken. Achten Sie also darauf, dass der gebotene Content den Aufwand für Ihre Zielgruppe rechtfertigt.
Eine erfahrene B2B-Lead-Generierungsagentur kann Sie dabei unterstützen, die richtigen Fragen für Ihre Kampagnen zu entwickeln – und so die Qualität Ihrer Leads gezielt zu verbessern.
Strategie Nr. 4: Install-Based Targeting
Install-Based Targeting bedeutet, Leads auf Grundlage der Software anzusprechen, die sie bereits im Einsatz haben – eine besonders wirkungsvolle Methode für die Lead-Generierung im SaaS-Bereich.
Diese Form der Lead-Qualifizierung hilft Ihnen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Beispielsweise können Sie den Kunden Ihrer Mitbewerber Ihr abonnementbasiertes, flexibleres Angebot im Vergleich zu deren veralteten Systemen vorstellen – oder Anreize wie Rabatte oder ergänzende Services anbieten, wenn sie wechseln.
Umgekehrt können Sie, wenn Ihr SaaS-Produkt mit einer bestehenden Technologie kompatibel ist (z. B. mit HubSpot), gezielt Unternehmen ansprechen, die bereits HubSpot nutzen.
Kurz gesagt: Wenn Sie wissen, welche Software Ihre Leads einsetzen, können Sie Ihre Botschaften gezielt anpassen und Ihr B2B-Marketing präzise ausrichten – insbesondere bei SaaS-Lead-Generierungskampagnen.
Darüber hinaus hilft Install-Based Targeting bei der Lead-Qualifizierung: Wenn Sie erkennen, dass ein potenzieller Kunde veraltete oder unzureichende Software nutzt, können Sie einschätzen, ob er offen für ein neues Angebot ist – und ihn gezielt ansprechen.
Die Nutzung von Install-Based Targeting für B2B-SaaS-Lead-Generierung beinhaltet auch, Wettbewerber zu beobachten, um zu verstehen, wer deren Kunden sind und warum sie deren Lösungen schätzen.
Dazu gehört, die Websites und Social-Media-Kanäle Ihrer Mitbewerber auf Kundenstimmen und Bewertungen auf Plattformen wie G2 oder Capterra zu analysieren.
Diese Erkenntnisse helfen Ihnen, besser zu verstehen, welche Aspekte Ihrer Zielkunden wichtig sind – und wie Sie Ihr Angebot entsprechend positionieren können.
Strategie Nr. 5: Lead-Nurturing & Lead-Scoring
Zum Abschluss betrachten wir zwei langfristige Strategien der Lead-Qualifizierung – B2B-Lead-Nurturing und Lead-Scoring. Beide zählen zu den wichtigsten Maßnahmen, um Leads systematisch weiterzuentwickeln.
Was ist Lead-Nurturing?
Lead-Nurturing ist die Kunst, Ihre Leads gezielt durch den Marketing-Funnel zu führen, bis sie zu Sales Qualified Leads (SQLs) werden.
Typische Taktiken im Lead-Nurturing sind:
- E-Mail-Marketing
- Display Advertising
- Social Media Marketing
- Content Syndication
Indem Sie Ihre potenziellen Kunden kontinuierlich mit relevantem Content und Markenbotschaften ansprechen, machen Sie sie mit Ihren Lösungen vertraut – und erhöhen Schritt für Schritt ihre Kaufbereitschaft.
Die häufigste Methode ist das E-Mail-Lead-Nurturing. Diese Kampagnen beginnen oft damit, den Leads zusätzlichen Content bereitzustellen, der zu der Aktion passt, durch die Sie ihre Kontaktdaten erhalten haben.
Beispiel: Wenn jemand ein eBook zu einem Trendthema heruntergeladen hat, könnten Sie ihm anschließend eine passende Case Study oder Whitepaper zu diesem Thema senden.
Im weiteren Verlauf könnten Sie Einladungen zu Webinaren oder Produktdemos verschicken.
Hier finden Sie eine umfangreiche Liste mit B2B-Lead-Nurturing-Ideen.
Was ist Lead-Scoring?
Lead-Scoring bezeichnet den Prozess, bei dem Sie das Kaufverhalten und die Intent-Signale Ihrer Leads beobachten und ihnen numerische Werte zuordnen.
Je höher der Score, desto qualifizierter ist der Lead.
Zu diesen Intent-Signalen zählen alle Interaktionen mit Ihrer Marke – etwa:
- das Ansehen einer Anzeige,
- das Klicken auf bestimmte Webseiten,
- das Liken von Social-Media-Beiträgen,
- das Öffnen von E-Mails,
- oder das Herunterladen eines Whitepapers.
Wir empfehlen hierfür das Lead-Scoring-Modell von HubSpot, das sich in der Praxis bestens bewährt hat.
Um vertrauenswürdige Lead-Generierungs-, Qualifizierungs- und Validierungsdienste zu finden, nutzen Sie am besten unsere Quality Lead Generation Checklist –
oder laden Sie unser kostenloses, umfassendes B2B Lead Gen Toolkit herunter!